Der Abwasserverband Schwabachtal – Aufgaben und Technik

Die Aufgabe des Verbandes ist es, das Abwasser der einzelnen Mitgliedsgemeinden zu sammeln und zur Kläranlage Erlangen bzw. bis zum Vereinbarten Übergabepunkt zu leiten.

An den Übergabepunkten der Ortskanalisation an den AVS sind Entlastungsbauwerke in Form von Regenüberläufen oder Regen­über­laufbecken errichtete worden bzw. werden in den nächsten Jahren errichtet.

Entlastungsbauwerke „trennen“ das Regen- vom Schmutzwasser. Dies ist bei Mischkanalisationen erforderlich, da der Trocken­wetterabfluss meist sehr gering ist, bei Regenereignissen daraus aber in wenigen Minuten ein Vielfaches wird. Fließen durch das neue RÜB 2 am Eschenauer Kreisel bei trockenem Wetter tagsüber gerade mal 5,5 l/s, so werden bei Regen 50 - 100 l/s daraus. Dies bedeutet zum einen, dass man um das komplette Wasser transportieren zu können, Kanäle mit sehr großem Durchmesser bräuchte, aber zum anderen auch, dass dann das Wasser in großen Mengen mit sehr geringer Verschmutzung in die Kläranlage gelangt. Dort würde dann das ganze System der biologischen Klärung zusammenbrechen. Die großen Rohrdurchmesser wären aber auch wiederum für kleine Abflüsse ungeeignet – es würden sich die Feststoffe ablagern, weil die Strömung nicht mehr ausreicht.

In den 1970er Jahren wurden daher Regenauslässe gebaut. Dies waren einfache Überläufe ohne jegliche Reinigungsfunktion, an die Natur und das ökologische Gleichgewicht der Vorflut wurde nicht gedacht. Seit der Zeit hat sich viel geändert. Der Umweltschutz hat einen viel höheren Stellenwert als damals, die Gewässer sollen sich wieder frei entfalten und der Artenreichtum soll zurückkehren.

Die Regenauslässe werden durch neue Trennbauwerke ersetzt.

Diese haben nach heutigem Stand der Technik auch mechanische Reinigungsfunktionen. So besitzen die Bauwerke jetzt Speicher­volumen um das erste Regenwasser, welches durch die Kanäle fließt, aufzufangen. Dies ist notwendig, da die erste Regenwasserwelle durch ihre Wassermenge und Fließgeschwindigkeit soviel Kraft entwickelt, dass sie die Kanäle von alten Ablagerungen reinigt. Das nachströmende Wasser ist dann fast reines Regenwasser ( z.B. 100 Liter Regenwasser aus 5,5 Liter Schmutzwasser). Dieses Wasser fließt in ein Speicherecken, hier verringert sich die Fließgeschwindigkeit und die Feststoffe sinken zu Boden. Ist das Becken vollgefüllt strömt es am Ende über ein Wehr in den Entlastungskanal, welcher das Wasser in das nächste Fließgewässer leitet. Eine Tauchwand hält zudem Schwimmstoffe zurück.

Das Wort „Vorflut“ wurde inzwischen abgeschafft, stattdessen nennt man das Gewässer in welches man einleitet beim Namen, aus Respekt vor dem Ökosystem Fließgewässer. Zum Schutz dieser Gewässer wurden daher auch Menge, Verdünnungsgrad und Häufigkeit der Entlastung von den Wasserwirtschaftsämtern vorgeschrieben.

Abwasserverband Schwabachtal

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